most viewedMontag, 9. Januar 2017

How To: Colour-Blocking

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Spätestens seit Raf Simons Frühjahr-2011-Kollektionen für Herren und Damen bei Jil Sander ist Colour-Blocking ein modisches Muss. Simons kombinierte frische Unifarben, die komplementär zueinander sind. Mit Gelb und Violett, Blau und Orange oder Rot und Grün erschuf er damit kontrastreiche Outfits. Die goldene Regel: die Farben müssen intensiv leuchten und maximal drei Farbtöne sollten aufeinandertreffen. Man möchte schließlich nicht wie ein Zirkusclown wirken! Erscheinen mehr als drei Nuancen, tauchten sie in der neutralisierenden Kombination mit Schwarz oder Weiß auf.

Die Anfänge

Allerdings war Raf Simons nicht der Erste, der die komplementären Farbkontraste für sich entdeckte. Seine Arbeit fußt auf den freien, realitätsfernen Farbkombinationen des Expressionismus, wie sie in der Malerei von Paul Gauguin, Edvard Munch oder dem kubistischen Künstler Franz Marc zum Ausdruck kommen. Auch bei Saint Laurent hatte man bereits auf flächige Kontraste gesetzt und sich von Pop-Art inspirieren lassen. Sein ebenso legendäres wie zeitloses „Mondrian-Kleid“ aus dem Jahr 1965 ist eine formale Anordnung von Farbblöcken.

Goldene Stilregeln zu Farbkombinationen werden beim Colour-Blocking aufgehoben. Töne, die sich laut klassischer Farblehre „beißen“, wie Tomatenrot und Fuchsia, werden ebenso nebeneinander verwendet wie traditionell unvereinbare Farben wie Schwarz und Braun. Inzwischen lassen sich auch Schwarz und das kaum davon zu unterscheidende Marineblau kombinieren, ohne dass Puristen die Nase rümpfen.

Die Kombination der frischen, kontrastreichen Unifarben hat sich gehalten, auch wenn sie inzwischen weniger konsequent durchdekliniert wird. Farbflächen gesellen sich zu Mustern, die mehr oder weniger geometrisch angelegt sind. Es müssen nicht mehr alle Farben gleich intensiv und laut daherkommen, stattdessen mischen sie sich mit Neutrals. Diese schaffen es, den kräftigeren Farben die Bühne zu geben und sie so perfekt in Szene zu setzen. Als nuancierende Töne fungieren nicht mehr nur Schwarz, Weiß und Grau, sondern auch Pastelltöne und Metallic-Effekte.

Colour-Blocking aktuell

Erlaubt ist, was gefällt! Dies scheint seit einigen Jahren das Credo in der Mode zu sein. Doch selbst – oder gerade – wer das Colour-Blocking einsetzt, sollte ein paar Regeln beherrschen. Am Ende der Gleichung steht ein einzigartiges Outfit, Prädikat: besonders stilvoll!

1) Schwarz-Weiß mit farbigen Mustern

Statt einer klassischen Kombination aus Schwarz und Weiß verschmelzen diese beiden nun gerne in Mustern, um dann mit leuchtenden Farben kombiniert zu werden. Große Hahnentrittmuster, Blockstreifen und Punkte, aber auch feine Karos wie bei Preen by Thornton Bregazzi und Stickereien im Dégradé-Stil und Spitzenapplikationen wie bei Christopher Kane laden dazu ein, sie mit frischen Farben in minimalistischen Schnitten zu kombinieren. Auch zu einem weiteren, farbigen Muster entsteht ein gelungenes Gesamtbild, wenn eines der Teile eher fein gemustert ist, während das andere großflächiger auftritt.

2) Farbige Accessoires

Wer sagt, dass die Schuhe farbig genau zu Kleid und Handtasche passen müssen? Rote Schuhe, beispielsweise von Charlotte Olympia scheinen einfach immer zu gehen. Auch der Gürtel darf noch eine weitere Farbe mit ins Spiel bringen, gleiches gilt für die Handtasche. Zu einem eher neutralen Outfit reicht es auch, wenn das Accessoire selbst oder nur ein Teil des Outfits Colour-Blocking aufweist, wie zum Beispiel bei Dominic Louis.

 3) Metallic – das neue Neutral

Nude-, Sand- und Grautöne funktionieren weiterhin als dezenter Hintergrund für die Farbexplosion, aber die neutralen Vermittler der Stunde sind Metallic-Töne. Diese haben die unterschiedlichsten Ausprägungen: Sie finden sich als Beschichtung auf Leder, in Form von Pailletten oder als High-Tech-Textilien. Isabel Marant schlägt kühles Weißgold und Silber vor. Bei Drome schimmert es hingegen in Rosa- und Gelbgold, ebenso wie bei Paco Rabanne und Max Mara. Wem das Ganze (noch) zu sehr Space-Age ist, der kann sich ja erstmal mit metallischen Schuhen von Marsèll warmlaufen. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt!

4) Strukturen!

Farbkontraste allein reichen nicht. Jetzt kommen auch noch Oberflächenkontraste dazu. Man stelle sich schimmernden Satin vor, der Zitronengelb noch mehr leuchten lässt, körnigen Georgette, der ein Kornblumenblau wie einen dunstigen Sommerhimmel zeichnet, das rosa-pink gestreifte Vinyl einer Luftmatratze, sportliche Netzdetails in luftigem Weiß. Als gelungener Ausgangspunkt dienen Stücke von Issey Miyakes Pleats Please, deren Struktur an Papierlampions erinnert. Auch Antonio Marras setzt immer wieder auf aufwendige Oberflächen, durch Brokat, Kreppwebarten, Spitze oder Stickereien. Fransen und Häkelstrukturen finden sich bei Hervé Léger. Wer dem Sommer hinterhertrauert, hat jetzt wieder Grund zu einem Stimmungswandel. Der Winter ist ein Paradies für Freunde des Colour-Blocking. In Strickstrukturen, Pelz, Leder und Denim können griffige Kontraste sich perfekt austoben.

5) Intensiv und sanft

Pastell- und Pudertöne treffen gerne auf satte Farben. So vereint sich ein zartes Puderrosa mit einem tiefen Smaragdgrün, ein kühles Violett schmiegt sich für ein aufregendes Farbintermezzo an feurig-warmes Orangerot. Eines der Stücke darf auch gern gemustert sein, wie die gestreiften Kleider von Emilia Wickstead eindrucksvoll unter Beweis stellen. Gekonnt wirkt es, wenn nicht alle Farben in gleicher Intensität und Helligkeit weiteifern, sondern es eine klare Hierarchie gibt, wer hier den Ton angibt.

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