trends & subculturesFreitag, 17. Dezember 2021

GLOBAL CITY STYLE SERIES: BOGOTÁ

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Text: JADE BROCK

Übersetzung: SONJA KROLL
 

In Bogotá ist alles möglich. Als eines der Hubs für Kultur und Coolness ist Kolumbien schon seit Langem ein Favorit der Modewelt. Von Johanna Ortiz’ farbenfrohen Kleidern bis hin zu Silvia Tcherassis Couture-inspirierten Looks gelingt es dem Land immer wieder seinen traditionellen Flair in gefragte Designs zu übersetzen. Jenseits des Runways sieht man in der Hauptstadt jedoch vor allem Eines: raffinierte Streetstyles. Bogotá ist das pulsierende Herz Kolumbiens und bekannt für seine vielseitige und dennoch authentische Ästhetik.

 

Mit seinen aneinander gereihten Stores, Bars, Restaurants und Galerien strahlt Bogotá eine gewisse Romantik aus. Die Stadt hat kulturell ungeheuer viel zu bieten: Über 100 Kunstgalerien, eine besondere Kulinarik, idyllische Kaffeehäuser und einige der besten Straßengraffiti des Landes. Für Letzteres gibt es sogar kostenlose Stadtführungen, bei denen der politische Hintergrund, der mit den Bildern vermittelt werden soll, ausführlich erklärt wird. Andres Espinosa ist fest mit der Kultur seines Heimatlandes verwurzelt und damit der perfekte Ansprechpartner, um mehr über den Bogotá-Stylel, seine persönlichen Inspirationsquellen und die Sehenswürdigkeiten der Stadt zu erfahren.

 

Andres Espinosa (@andresespinosaphoto)
Modefotograf aus Bogotá, Kolumbien, trägt ein Nanushka Hemd und CamperLab Loafers

 

Wie würdest du die Fashion-Szene in Bogotá beschreiben?

Bogotá ist wie ein blank canvas, wenn es um Modeentscheidungen geht. Alles ist möglich. Die Stadt liegt am Äquator und doch ziemlich hoch in den Bergen, sodass das Klima hier eine Art ewiger Frühling ist. Im Winter wird es immer besonders kalt, aber wir haben auch warme Sonnentage. Obwohl es nie richtig sommerlich wird, ermöglicht das Klima endlose Styling-Möglichkeiten − ob extravagant oder minimalistisch. Bogotá selbst ist eine strahlende Stadt voller Menschen aus aller Welt. Dazu kommt die Herzlichkeit und Lebensfreude der Kolumbianer. Hier sieht man wirklich alles.

 

Wie hat die Stadt deinen Style beeinflusst?

Ich bin Modefotograf und habe das Glück, regelmäßig von vielen kreativen Talenten umgeben zu sein. Dies ist auch ein wesentlicher Einfluss auf meinen persönlichen Stil, weil ich mit so vielen verschiedenen Sichtweisen auf die globale Fashionszene in Kontakt komme. Die Kolumbianer sind stolz auf ihre Nationalität. Ich liebe handgefertigte Pieces von lokalen Labels, die das widerspiegeln. Es ist etwas ganz Natürliches, dass die Kultur, die in Bogotá so zelebriert wird, auch in unseren persönlichen Style einfließt.

Was ist dein Lieblingsplatz in Bogotá?

Normalerweise irgendwo in der Nähe von Chicó oder Rosales, schließlich lebe und arbeite ich hier. In diesen Gegenden ist auch am meisten los. Ich liebe es, im Park zu joggen und Leute zum Kaffee und Mittagessen zu treffen. Zum Glück sind die besten Cafés und Restaurants der Stadt für mich zu Fuß erreichbar.

 

Wo gehst du am liebsten essen?

Ich bin gerne sehr beschäftigt, aber wann immer ich Freizeit habe, gehe ich am liebsten in ein Restaurant, das eine gute Weinkarte hat. (Und davon gibt es hier ziemlich viele). Neben der exquisiten Küche liebe ich es außerdem, mich kreativ inspirieren zu lassen − das gehört für mich einfach dazu. Ein Besuch im MAMBO – Bogotás Museum of Modern Art – ist quasi Pflicht.

Kannst du uns noch mehr über das Museum erzählen?

Das MAMBO wurde 1963 von der Historikerin und Kunstkritikerin Marta Traba eröffnet. Es befindet sich in La Candelaria – dem pulsierenden Herzen von Bogotá – und hat eine schöne Fassade aus dem heimischen roten Backstein. Sie wurde von dem renommierten kolumbianischen Architekten Rogelio Salmona entworfen. Die Mission des Museums ist, einen Raum zu fördern, der mit unserem nationalen Erbe und zeitgenössischer Kunst gefüllt ist. Das MAMBO ist ein absolutes Muss, um tief in die kolumbianische Kultur einzutauchen oder sich inspirieren zu lassen.

 

Wo gehst du gerne shoppen?

Das ist ein schwieriges Thema. Ich liebe kleine Concept Stores, die sich vor allem auf kolumbianische Brands konzentrieren. So kann man sich immer darauf verlassen, dass man einzigartige Pieces findet und lokale Designer unterstützt. In puncto High-End gibt es weniger Auswahl. Neben ein paar Boutiquen gibt es natürlich FARFETCH, das jedes Shopping-Erlebnis erleichtert. 

 

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