trends & subculturesMittwoch, 3. November 2021

GLOBAL CITY STYLE SERIES: TOKIO

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Text: SOPHIE HENDERSON

Übersetzung: SONJA KROLL

Es gibt nur wenige Städte auf der Welt, die mit dem Megalopolis-Status von Tokio mithalten können. Allein schon der Gedanke an Tokio ist spannend – von den weltberühmten Neonreklamen und Modeboutiquen bis hin zu den Fußgängermassen an der Shibuya-Kreuzung. Tatsächlich ist Tokio ein einmaliges, kulturelles Epizentrum, das trotz seiner quirligen Lebendigkeit perfekt funktioniert .

 

In Tokio zählt Mode zum Lifestyle, und davon gibt es in jedem einzigartigen Viertel allerlei zu entdecken. Die Metropole ist Japans Hub für Street Culture, Nostalgie und Authentizität – von den kunterbunten Fashion-Fans in Harajuku bis zu Understatement-Styles im grünen und eleganten Viertel Daikanyama.

 

Shibuya wurde in den letzten Jahren hochgradig saniert, strahlt aber nach wie vor einen traditionellen Charme aus. Entspannte Cafés versetzen Sie in die Shōwa-Ära – "die Ära des erleuchteten Friedens" zwischen 1926 und 1989 – zurück. Dazu kommt der Vintage-Charme der lebhaften Karaoke-Bars mit ihren 70er-Jahre-Telefonen, verblassten Straßenschildern und Retro-Accessoires.

 

Die ganze Stadt atmet ein aufregendes Gefühl von Lebendigkeit. Inspiriert von dieser visuellen Fashion-Enzyklopädie haben wir uns mit Kyohei Hattori, Model und Fotograf aus Shibuya, auf einen Kaffee getroffen, um mehr über den City-Style zu erfahren. Neben seinen Lieblings-Pieces von FARFETCH zeigt uns Hattori nicht nur sein Lieblingsviertel, sondern auch ein paar Selbstporträts. 

Kyohei Hattori / 服部恭平 (@kyoheihattori)

Fotograf, Model und Mitglied bei DROPtokyo (@drop_tokyo), aus Tokio, Japan, hier in Raf Simons und Charles Jeffrey LOVERBOY

 

Über Kyohei Hattori

Mein Name ist Kyohei Hattori. Mit dem Modeln habe ich angefangen, als ich vor etwa 10 Jahren von Osaka nach Tokio gezogen bin. In den letzten vier Jahren habe ich als Fotograf gearbeitet. Heute bin ein aktives Mitglied bei DROPtokyo, einem Community Media-Team, das den Streetstyle in Tokyo dokumentiert.

 

Was gefällt dir an Tokio? Und was ist deiner Meinung nach typisch für Tokio?

Ich mag an Tokio, dass hier so viele Leute wohnen. Jeder, der nach Tokio kommt, hat Ziele und möchte etwas erreichen. Daher ist es immer sehr inspirierend, neue Leute kennenzulernen.

 

Obwohl Tokio eine Großstadt ist, machen sich die Menschen hier viele Gedanken, wie sie von anderen wahrgenommen werden. Ich finde, dass wir selbstbewusster werden und schätzen sollten, was uns einzigartig macht. 

 

Wie beeinflusst die Stadt deinen persönlichen Stil?

Tokio steht niemals still und verändert sich ständig, dennoch ist die Stadt sehr traditionell. Ich finde, dass die Fashion in Tokio eine Verschmelzung von Alt und Neu widerspiegelt. Mode möchte ich ganz frei genießen können, ohne mir Gedanken darüber zu machen, wie ich von anderen wahrgenommen werde.

Was ist dein Lieblingsort in Tokio? Wo gehst du normalerweise shoppen?

Ich bevorzuge Orte, die es schon immer gab und noch unverändert sind, die Elemente der Ewigkeit widerspiegeln und wo die traditonellen Streetscapes noch erhalten wurden. Gegenden wie Yoyogi Park und Shibuya mag ich besonders gern.

 

Vor allem genieße ich die Vielfalt von Shibuya, meinem Wohnviertel. Ich liebe es, nachts die Menschenströme zu beobachten und verbringe gerne Zeit in einer Rockbar namens Grandfather's. Normalerweise shoppe ich online, aber ich habe auch Spaß daran, die Pieces direkt vor Ort anzuprobieren. Ich schlendere gerne durch die Stores von Omotesando, einer wunderschönen, von Bäumen gesäumten Allee.

 

Kannst du uns mehr über die Gegend erzählen, in der du deine Selbstporträts aufgenommen hast?

Da ist das Shibuya-Viertel. Es wird derzeit saniert wird und ändert sich von Tag zu Tag. Ich weiß deshalb alles, das gleich bleibt umso mehr zu schätzen, seien es die alten Bars und Wohnviertel oder die Stromleitungen auf der Straße und die Automaten an der Ecke. Es muss nicht immer alles Neu sein – ich mag Dinge, die sich nie ändern. 

 

Du bist Model und Fotograf, was gefällt dir an deiner Arbeit am meisten?

In beiden Jobs arbeite ich im Team und baue zwischenmenschliche Beziehungen auf. Ich tausche mich viel mit anderen Menschen aus, denn alleine kann ich meine Ideen nicht umsetzen. Durch beide Berufe fühle ich mich mit anderen verbunden.

 

Bei DROPtokyo ist die Motivwahl immer von der Expertise des jeweiligen Fotografen abhängig. Mich inspirieren Menschen, die Fashion lieben und leben oder die in kreativen Berufen tätig sind. Bei meiner Arbeit dokumentiere ich das facettenreiche Leben von den Menschen, die ich fotografiere.

Hat die Pandemie deine Sicht auf die Dinge oder auch deine eigene Kreativität verändert?

Ich verbringe lieber Zeit mit wenigen, nahestehenden Freunden, als mit vielen unbekannten Menschen. Ob man in einer Pandemie ist oder nicht, es ist immer wichtig, dass man jemanden hat, dem man vertrauen kann.

 

Kannst du uns zum Schluss noch etwas zu den Pieces sagen, die du auf den Fotos trägst?

Die Designs von Raf Simons und Charles Jeffrey LOVERBOY bringen Männlichkeit auf eine innovative Art zum Ausdruck. Beide Brands haben einen ganz eigenen Style, bei dem sie traditionelle Ideale neu interpretieren. Ich mag ihre ausgefallenen Designs.

 

Was Farben betrifft, sieht man in Tokio vor allem viele Neutrals. Trotzdem bin ich ein großer Fan von Leuchtfarben. Helle und bunte Colorways stehen für Freude und Lebenslust.

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