Freitag, 16. April 2021

Maisie Williams über Fashion, Vorbilder und ihr Leben nach "Game of Thrones"

von Katharina Nielsen
 

Für uns wird sie immer Arya Stark bleiben: die rebellische Kämpferin, die den Nachtkönig zu Fall gebracht hat. Maisie Williams auf ihre Rolle in der Hitserie "Game of Thrones" zu reduzieren, wäre allerdings ein Fehler. Die 22-jährige gilt nicht nur als eine der vielversprechendsten Schauspielerin ihrer Generation – bald kehrt sie mit der Comedyserie "Two Weeks to Live" auf die Bildschirme zurück – sie beweist mit ihrem neuen Projekt ‘Daisie’ auch echten Unternehmer-Spirit. Das innovative Start-up hat es sich zum Ziel gesetzt, Künstler und Kreative miteinander zu vernetzen. Wir haben mit Maisie über das Leben nach “Game of Thrones”, Style-Experimente und ihre Farfetch-Wishlist für die neue Saison gesprochen.

 

 

Erst einmal herzlichen Glückwunsch zur Emmy-Nominierung als beste Nebendarstellerin. Wie fühlt sich das an? 

"In dieser wichtigen Kategorie nominiert zu sein ist der Wahnsinn – vor allem neben meinen fantastischen ehemaligen Kolleginnen. Es war ja unser letztes Mal am Set… Deshalb war es für uns alle ("Game of Thrones"-Darsteller) ein emotionales Jahr. Ich kann die Verleihung kaum erwarten. Im Moment überlege ich, was ich anziehen soll – definitiv ein Projekt für sich. Aber ehrlich gesagt liebe ich diesen Aspekt meines Jobs." 

 

Wie hat dir die Comic Con gefallen?

"Es war toll, wir hatten so viel Spaß! Die letzte Comic Con lag für mich schon ein paar Jahre zurück. Ich habe es total genossen, mich einfach ins Getümmel zu stürzen und das Chaos aufzusaugen. Außerdem ist es schön, den Fans etwas zurückzugeben. Viele Leute investieren sehr viel Zeit in die Serie und ich genieße es, mit ihnen zu feiern."

 

Arya ist ein sehr starker Charakter. Hattest du Vorbilder, die dir bei der Entwicklung der Rolle geholfen haben?

"Anfangs habe ich meine eigenen Erfahrungen in Arya einfließen lassen. Ich war schon immer von inspirierenden Frauen umgeben, allen voran meine Mutter. Auch meine "Game of Thrones"-Kolleginnen standen mir immer mit Rat und Tat zur Seite – vor allem Lena Headey. Sie ist sowohl beruflich als auch privat ein Vorbild. Wow, wenn ich jetzt darüber nachdenke… Lena ist Mutter und hat ihr eigenes Leben, trotzdem hat sie sich die Zeit genommen, mir bei meinen Teenie-Problemen zu helfen. Wenn du 13 bist und dein Schwarm dich ignoriert, denkst du, die Welt geht unter. Von ihr habe ich gelernt, dass diese Erfahrungen zum Erwachsenwerden dazugehören. Ich bin ihr dankbar, dass sie mich immer ernst genommen und wie eine Erwachsene behandelt hat."

 

 

 

 

Du bist vor den Augen der Weltöffentlichkeit erwachsen geworden. Wie hat dich das beeinflusst?

"Ehrlich gesagt kenne ich es ja nicht anders. Wenn ich Fehler gemacht habe, ist das jedem aufgefallen. Teilweise war das sogar ziemlich hilfreich. Seitdem ich im Rampenlicht stehe, gibt es automatisch ein Interesse an meiner Person. Ich musste mich erst selbst kennenlernen und herausfinden, wer er ich wirklich bin. Das ist nicht nur positiv, besonders wenn es um Äußerlichkeiten geht. Man achtet auf einmal penibel genau darauf, was man anzieht und wie man aussieht… Das kann einen in den Wahnsinn treiben. Im Hinblick auf meine Werte musste ich allerdings schnell lernen, welche Meinung ich vertrete. Ich wurde ja ständig danach gefragt. Das hat meiner persönlichen Entwicklung geholfen – auch wenn es manchmal brutal war. Niemand möchte im Interview hören: 'Keine Ahnung, darüber habe ich noch nie nachgedacht' – was ja eigentlich total ok wäre. Wenn du aber über wichtige Dinge sprichst, hört keiner zu. Manchmal ist diese Branche schon merkwürdig."  

 

 

 

Du hast gesagt, dass du deine Erfahrungen in Arya Stark einfließen lassen hast. Was meinst du damit?

"Naja, ich habe auch zwei ältere Brüder und eine Schwester, mit denen ich mich oft gestritten habe [lacht]. Aryas Rolle innerhalb der Familie kam mir also bekannt vor. Ich konnte auch komplett nachvollziehen, wie Arya mit ihrem Trauma umgegangen ist – besonders am Ende der ersten Staffel. Wenn man sehr jung ist, sind Emotionen viel eindimensionaler und direkter. Ihre blinde Wut, nachdem ihrer Familie all diese schrecklichen Dinge passieren, macht Sinn. Erst als ich älter war – und somit auch Arya – habe ich verstanden, wie sich tiefe Traumata langfristig auf die Psyche auswirken. So konnte ich ihrem Charakter mehr Tiefe verleihen. Ich denke, das war ganz am Anfang nicht zwingend notwendig. Die meisten Menschen realisieren erst, was sie durchgemacht haben, wenn sie älter sind und darauf zurückblicken. Ich habe mich oft gefragt, wie ich in einer bestimmten Situation reagieren würde, und das dann auf die Rolle übertragen."

 

 

 

Inwiefern drückst du dich durch deinen Style aus?

"Eine Zeit lang habe ich versucht, mich ‘meinem Alter angemessen’ zu kleiden. Die Leute sollten nicht denken, dass ich versuche, mich älter zu machen. Dadurch war mein Style ziemlich mädchenhaft. Jetzt ist mir Komfort wichtig, vor allem auf Red-Carpet-Events – die sind sowieso schon stressig genug! Am wohlsten fühle ich mich, wenn ich einfach ich selbst sein kann. Vielleicht passt das manchmal nicht zum Status quo. Muster, dramatische Silhouetten, Layering-Looks – ich habe viel ausprobiert. Beispielsweise wusste ich, dass ich in dem Prada-Outfit auf der Comic Con nicht nur positives Feedback ernten würde. Trotzdem habe ich es geliebt. Ich sehe es nicht ein, ein süßes Cocktailkleid zu tragen… Es passt nicht zu mir und so möchte ich nicht wahrgenommen werden."

Wer hat deiner Meinung nach einen tollen Look?

"Mein Freund hat ein gutes Modegespür – an ihm sieht alles gut aus – deswegen lasse ich mich gern von ihm stylen.  Ich bin ein sehr enthusiastischer Mensch, also ist es gut, eine Vertrauensperson zu haben, die einen ein wenig bremst. Manchmal ist man von Menschen umgeben, die einem nach dem Mund reden und alles toll finden. Wie soll man da wissen, was wirklich gut aussieht? Manchmal braucht man ein ehrliches 'Nein, das geht gar nicht'. Das gilt natürlich nicht nur für Fashion."

 

Kannst du uns ein bisschen mehr über dein neues Projekt ‘Daisie’ erzählen?

"Wir haben die Webversion von 'Daisie' [eine digitale Plattform, die von Maisie mitbegründet wurde] im Mai gelauncht. Es läuft super – wir haben schon über 100.000 Follower. Die Plattform bringt kreative Menschen zusammen, damit sie gemeinsam an Projekten arbeiten können. Ich habe oft gehört, dass Leute coole Ideen haben, aber nicht wissen, wie sie das richtige Team für die Umsetzung finden. Das hat mich total überrascht. Wir sind doch angeblich diese Social Media-verrückte Generation… Wie kann es sein, dass jemand einen guten Fotografen sucht und niemanden findet? Wir haben sehr lang und hart an dem Projekt gearbeitet. Ich bin total stolz auf alle, die an der Entwicklung beteiligt waren, und glaube fest daran, dass wir viel bewirken können."

 

Was kommt als Nächstes für dich?

"Ich nehme eine kleine Auszeit… Comic Con war erst einmal mein letzter öffentlicher Auftritt. Ende 2019 kommt auf Sky eine neue Serie raus, in der ich mitspiele. Und dann ist da natürlich ‘Daisie’… Ich möchte mich total reinhängen und die Plattform noch mehr pushen."
 

 

 

Maisies Favoriten aus HW19

 

 

Auswahl: Hemd von Prada, Tasche von Paco Rabanne, Rock von Prada, Schuhe von Sergio Rossi

 

Dieses Prada-Ensemble wird Maisie-Fans bekannt vorkommen: Sie hat es bereits zur Comic Con getragen. Hier stylt Sie es mit freshen Farben und einer Statement-Bag.

 

 

 

Auswahl: Pullover von Etro, Clutch von Chanel, Hose von Nº21Schuhe von Stella McCartney 

 

Farb-Flash extrem: Als erklärter Fan von Avantgarde und ungewöhnlichen Texturen ist dieser Look 100% Maisie.

 

Auswahl: Oberteil von Silvia Tcherassi, Tasche von Alexander McQueen, Hose von Marine Serre, Mules von Jimmy Choo

 

Silber-Metallic + Vichy-Karos? Die perfekte Kombi für lange Partynächte.

 

 

Auswahl: T-Shirt von Off-White, Tasche von Stella McCartney, Camisole-Kleid von  Burberry, Sonnenbrille von Stella McCartney 

 

Minimalistisch und feminin zugleich. Das nudefarbene Lingerie-Kleid wird dank schlichtem T-Shirt unschlagbar lässig.

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