Von Felix Bischof
Wie feiert man am besten ein 40-jähriges Jubiläum? Traditionell schenkt man zu Jubiläen eigentlich Edelsteine. Als das Unternehmen Rolex - ursprünglich 1905 von Hans Wilsdorf in London gegründet - im Jahr 1945 seinen 40. Geburtstag beging, feierte die Schweizer Luxusuhrenmarke ihr Rubinjubiläum jedoch mit neuen Rekorden. 1945 stellte die ehrwürdige Marke erstmals ihr Rolex Datejust-Modell vor: Damals noch ausschließlich als 18-Karat-Goldarmbanduhr mit 36-mm-Gehäuse hergestellt, schrieb die Uhr als erster Automatik-Chronometer Geschichte: Sie zeigte das Datum in einem Fenster im Zifferblatt an. Sich selbst aufziehende Uhren, auch Automatikuhren genannt, benötigen weder Batterien noch den Handaufzug, da die natürliche Bewegung beim Tragen der Uhr die Energie erzeugt, die zum Aufziehen der Hauptfeder erforderlich ist. Zusätzlich zu seiner Datumsfunktion auf dem Zifferblatt stellte das Rolex Oyster Perpetual Datejust-Modell von 1945 auch das neue fünfteilige Gliedermetallarmband der Marke vor, treffend auch als Jubiläumsarmband bekannt.
Der zeitlose Look und die Details der Datejust haben seit ihrer Einführung im Jahr 1945 eine Vielzahl von durchdachten Variationen in verschiedenen Größen inspiriert. Mittlerweile gibt es neue zweifarbige Rolesor-Iterationen (der von Rolex geprägte Begriff “Rolesor” beschreibt die Kombination von strapazierfähigem rostfreiem Oyster-Stahl mit wertvollen Legierungen wie 18 Karat Weißgold), auf denen diamantbesetzte Lünetten funkeln. Dieses Jahr zeigt sich die neue Rolex Datejust mit einem großen 41-mm-Gehäuse über einem polierten Gelbgold-Zifferblatt. Darüber hinaus gibt es das Rolex Turn-O-Graph-Modell “Thunderbirds” von 1953, dessen Spitzname den Piloten der US-Luftwaffe Tribut zollt, die nach ihrer Rückkehr von weit entfernten Missionen mit Datejust-Uhren ausgezeichnet wurden. Ausgestattet mit einer drehbaren Lünette mit einem 60 Minuten Zeitrad, lässt sich die Thunderbird Datejust von den Piloten zur Messung von Zeitintervallen verwenden, eine Funktion, die Rolex später in seinen leistungsstärksten Praxis-Uhren, einschließlich der Rolex Sea-Dweller und der am Mount Everest erprobten Rolex Explorer, erneut einsetzte. Sie bot auch die Basis des wohl beliebtesten Modells der Marke, der Rolex Submariner.
Jenes Submariner-Modell stellte Rolex erstmals 1954 vor (die ersten Modelle wurden 6204, 6205 und 6200 nummeriert). Für das Genfer Unternehmen folgt Form immer der Funktion: Als Taucheruhr steht die Submariner im Zeichen von technischen Fähigkeiten und kategoriedefinierenden Entwicklungen. Rolex fertigte 1926 seine ersten wasserdichten Uhrengehäuse an, die stark genug sind, um dem steigenden Druck unter Wasser standzuhalten. 1954 garantierte Rolex der Submariner bereits eine Wasserdichtigkeit von bis zu 100 Metern. Nachfolgende Modelle haben diese Wasserbeständigkeit auf 300 Meter erhöht. Ergo: Sie sind auf der sicheren Seite, wenn Sie Ihre Rolex unter der Dusche tragen oder mit ihr in Ihrem örtlichen Schwimmbad Ihre Bahnen ziehen.
Bei Tauchgängen in der offenen See ermöglicht die Rolex Submariner den Tauchern, dank des ausgeklügelten Chromalight-Display die Zeit sicher im Auge zu behalten: Die Zeiger und Stundenmarkierungen der Uhr sind mit Rolex' emblematischem Lumineszenzmaterial beschichtet oder gefüllt, das bis zu acht Stunden lang gleichmäßig blau leuchten kann. Obwohl die Submariner auch auf festem Boden eine gute Figur macht, ist sie dezidiert auf Leistung ausgelegt: Zu ihren charakteristischen Merkmalen gehört eine drehbare Lünette mit 60 Minutenmarkern, dank derer die Taucher ihre Tauchzeit und Dekompressionsstopps kontrollieren können.
Als das Rolex-Team die Submariner konzipierte, stellte man sich eine Hochleistungs-Taucheruhr zum täglichen Tragen vor. Das ist das Motto, das bis heute Bestand hat, und die Submariner ist der bevorzugte Zeitmesser für Generationen von herausragenden Zeitgenossen, zu denen auch die erste Garde aus Hollywood zählt, darunter Burt Lancaster, Robert Redford, Brad Pitt und Steve McQueen. Die Rolex Submariner hat in elf James Bond-Filmen mitgespielt; Schauspieler Sean Connery trug sie in drei Folgen der Gentleman-Spy-Serie.
Der amerikanische Schauspieler und Rennfahrer Paul Newman zog es vor, mit der Rolex Daytona den Überblick über die Zeit zu behalten. Die Daytona wurde ab 1963 hergestellt und nach Daytona Beach benannt, einer Stadt an der Atlantikküste Floridas, die für die gleichnamigen Autorennen bekannt ist. Bereits ein Jahr vor dem Launch der Armbanduhr wurde Rolex 1962 als offizieller Zeitmesser des Daytona International Speedway Racetrack vorgestellt. Die Rolex Daytona - das ursprüngliche Design von 1963 inspirierte zwei weitere Uhren-Generationen, die 1988 bzw. 2000 herausgegeben wurden - ehrt ihre Tradition als Zeitmesser der Rennstrecke mit Details wie einer Lünette mit Tachymeterskala zur Messung der verstrichenen Zeit und der durchschnittlichen Fahrgeschwindigkeit.
Während die Rolex-Traditionsmodelle - darunter die Daytona, Submariner und Datejust - aufgrund ihres zeitlosen Designs (Rolex hat einen Soft-Touch-Ansatz für Updates) und ihrer überlegenen Leistung weiterhin ganz oben auf den Wunschlisten stehen, setzt die Schweizer Marke ihre Innovationen fort. Im Jahr 2012 brachte Rolex die Sky-Dweller heraus. Die Rolex Sky-Dweller ist das erste völlig neue Modell seit zwei Jahrzehnten und verfügt über 14 Patente, darunter fünf gänzlich neue. Dabei sticht beispielsweise die Anzeige für zwei Zeitzonen hervor: Zusätzlich zur Ortszeit wird die Heim- (oder Referenz-)Zeitzone des Trägers durch einen kleinen roten Pfeil angezeigt, der auf eine 24-Stunden-Skala auf einer rotierenden Scheibe zeigt. Darüber hinaus verfügt die Sky-Dweller über die praktische 42-mm-Ring-Command-Fassung: Mit einem Dreh nach links bis zum Klick kann zwischen drei Positionen gewechselt werden, um Datum oder Uhrzeit bei der Ankunft an einem neuen Ort zu ändern.
Abgesehen von ihren durchdachten Funktionen und leicht anpassbaren, dezenten Designs (eine Rolex-Uhr kann wirklich überall und zu allen Gelegenheiten getragen werden) sind Rolex-Uhren eine solide Investition, die ihren Wert halten. Ein Gesprächsthema unter Sammlern sind die speziellen Farbkombinationen von Rolex, die die klassischen Modelle mit leuchtkräftigen Zifferblättern und Lünetten aktualisieren. Dazu gehört die GMT-Master II: Eine außergewöhnliche Version dieser multitalentierten Uhr ist eine schwarze Lünette in Kombination mit einem schwarz-blauen Cerachrom-Display (einer von Rolex patentierten Keramik- und Chromkomponente). Das begehrte Design, das 2013 erstmals auf der Uhrenmesse Baselworld vorgestellt wurde, ist als Rolex Batman bekannt.
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